Alles KI, oder was?!

NEW BUSINESS Guides - IT- & DIGITALISIERUNGS-GUIDE 2024
Unzählige Experten, Umfragen und Studien versuchen generative KI zu entmystifizieren und den tatsächlichen Nutzen entsprechender Lösungen darzustellen. © Adobe Stock/PrettyStock

Wie kaum ein anderes Thema dominiert künstliche Intelligenz seit Monaten die öffentliche Wahrnehmung. Aber was ist dran an dem Hype?

Welche Chancen und Möglichkeiten bietet KI? Und worauf sollte man besonders achten?

Die IT-Branche ist nicht unbekannt dafür, sich immer wieder in ein bestimmtes Thema zu „verbeißen“. Sie wollen Beispiele? Wie wäre es mit Cloud? Oder Green IT? Erinnern Sie sich noch an Y2K? Und irgendwann hieß es auch einmal „mobile first“. Außerhalb der Branche sind diese Hypes mal mehr und mal weniger angekommen. Aber künstliche Intelligenz (KI) ist da ein bisschen anders.

Lange Zeit „dümpelte“ der Begriff so dahin, tauchte immer wieder auf, nur um dann wieder in den Hintergrund zu rücken. Genau dort, im Hintergrund, wurde die Technologie aber beständig weiterentwickelt. Bis vor etwas mehr als einem Jahr OpenAI mit ChatGPT die Bühne betrat. Seitdem dominiert KI – genauer generative KI – die öffentliche Wahrnehmung.

Was KI von anderen Hypes unterscheidet, ist, dass sie die Fantasie der Menschen anregt. Denn in der Science-Fiction tauchen künstlich intelligente Maschinen schon seit sehr langer Zeit als Heilsbringer oder Zerstörer auf. Und aufgrund der jüngsten Durchbrüche fühlen sich sowohl die Befürworter als auch die Gegner in ihren oft von Hollywood und Co. beeinflussten Zukunftsvisionen bestätigt.

Dabei ist KI, so wie jede andere Technologie, zuallererst einfach nur ein Werkzeug, das von Menschen kontrolliert und eingesetzt wird. Ein sehr vielseitiges und potentes Werkzeug, das muss man zugeben. Aber nichtsdestotrotz im Grunde nichts anderes als ein Hammer oder ein Besen (der Zauberlehrling lässt grüßen).

Zum Glück mehren sich die objektiven Betrachtungen dieser revolutionären Technologie. Unzählige Umfragen und Studien setzen sich mit den Nutzungsmöglichkeiten und Auswirkungen von KI auseinander. Das hilft dabei, den Begriff zu entmystifizieren und den tatsächlichen Nutzen entsprechender Lösungen darzustellen. Außerdem zeichnen sie ein Bild von der Erwartungshaltung der Menschen im Hinblick auf die Möglichkeiten, die sich dadurch ergeben. Die Ergebnisse weisen eine gewisse Schwankungsbreite auf, und auch eine ordentliche Portion Skepsis ist zu spüren.

Der Nutzen und die Chancen
Am Anfang jeder Überlegung zum Einsatz einer neuen Technologie sollte die Frage stehen, wofür man sie einsetzen will, dicht gefolgt davon, ob es sich rechnet. Mit diesen Punkten hat sich eine Studie von IDC im Auftrag von Microsoft auseinandergesetzt, für die mehr als 2.000 Führungskräfte und Entscheidungsträger:innen weltweit befragt wurden, die für die Umsetzung von KI in ihren Unternehmen verantwortlich sind.

In der Untersuchung „The Business Opportunity of AI“ kommt IDC zu dem Schluss, dass KI einen nachweisbaren geschäftlichen Nutzen hat. Zu sehen in zentralen Anwendungsfällen in Bereichen wie Mitarbeitendenerfahrung, Kunden­engagement und interne Geschäftsprozesse. KI kann helfen, die Innovationskraft zu stärken. Mit generativer KI wird dieser Wert exponentiell größer.

„IDC prognostiziert, dass generative KI in den nächsten zehn Jahren fast zehn Billionen Dollar zum globalen BIP beitragen wird. Um den Wert neuer Investitionen in Gen AI zu berechnen, muss man den Geschäftsnutzen berechnen, indem man die potenziellen Kosten und die notwendige Wertrealisierung simuliert“, sagt dazu Ritu Jyoti, Group Vice President AI and Automation bei IDC.

KI wird beispielsweise eingesetzt, um unstrukturierte Daten aus sozialen Medien, Produktdetails und Kundenkontakte zusammenzuführen. Damit lässt sich die Kommunikation besser anpassen, intelligentere Erkenntnisse lassen sich gewinnen und Probleme schneller lösen. Außerdem werden entsprechende Tools von den Mitarbeitenden bei Präsentationen, für Website-Inhalte, Fallstudien, Blogs, Pressemitteilungen oder zur Suchmaschinenoptimierung genutzt. Auch um eine stärkere Kundentreue zu erreichen, setzen Unternehmen KI-Funktionen, z. B. von Dynamics 365, in Contact-Centern ein, um Unterstützung in Echtzeit zu erhalten und Hinweise auf vorgeschlagene Antworten zu geben.

Mitarbeitende nutzen KI auch, um Gespräche zusammenzufassen, Hinweise zu den nächsten Schritten zu geben und Coaching-Feedback zu erhalten. Dazu kommen Einsatzszenarien wie zum Beispiel bei der Sichtung, Verknüpfung und Analyse großer, verteilter Informationsmengen in den Unternehmen, auch in der Cybersecurity, im Zusammenhang mit Lieferketten oder – in fast schon in hellseherischer Weise – bei der Vorhersage von Veränderungen in der Geschäftsdynamik oder von Kundenerwartungen.

Die IDC-Umfragedaten bestätigen, dass Unternehmen KI-Technologien gern einsetzen. 71 Prozent der Befragten setzen derzeit KI-Tools in ihren Unternehmen ein, und 22 Prozent planen, dies innerhalb der nächsten zwölf Monate zu tun. Den Angaben zufolge erzielen Unternehmen für jeden Dollar, den sie in KI investieren, im Durchschnitt 3,5 Dollar Gewinn, teilweise sogar mehr. 92 Prozent der KI-Implementierungen sind in einem Jahr oder weniger abgeschlossen, 40 Prozent sogar in unter sechs Monaten – und im Durchschnitt haben die Unternehmen ihre Investitionen in KI innerhalb von 14 Monaten wieder herinnen.

Trotz dieser Dynamik und des positiven Ausblicks auf die Möglichkeiten, die KI bietet, stehen die Unternehmen bei der Implementierung vor Herausforderungen. Ein Mangel an qualifiziertem Personal hält Unternehmen davon ab, ihre KI-basierten Innovationen voranzutreiben. 52 Prozent der Befragten gaben laut IDC an, dass der Mangel an qualifizierten Mitarbeitenden, die für die Implementierung und Skalierung von KI-Initiativen in allen Geschäftsbereichen benötigt werden, das größte Hindernis darstellt.

Produktivitätssteigerungen durch generative KI
Die Erwartungen an KI, besonders an generative KI, sind hoch. Nicht selten wird sie als die Antwort auf die Produktivitätskrise in hoch entwickelten Volkswirtschaften verstanden. Aus Sicht von Führungskräften ist diese Hoffnung nicht unbegründet, wie die Studie „Der neue Produktivitäts-Booster“ von Roland Berger zeigt. Sie stützt sich auf eine weltweite quantitative Befragung von 100 Führungskräften sowie eine Serie qualitativer Interviews.

„Im Gegensatz zu früheren Umbrüchen betrifft der aktuelle Entwicklungssprung in der generativen KI vor allem Wissensarbeiter in hoch entwickelten Wirtschaften. In diesen Ökonomien hemmen Fachkräftemangel und demografischer Wandel den Produktivitätszuwachs. KI kann hier ein wichtiger Treiber für mehr Effizienz und Innovation sein“, sagt Hasmeet Kaur, Global Managing Director bei Roland Berger.

Grundsätzlich halten 82 Prozent der Befragten eine Produktivitätssteigerung von mindestens sechs Prozent durch entsprechende KI-Modelle für realistisch. Mehr als ein Fünftel rechnet sogar mit Sprüngen von bis zu 20 Prozent. Mehr als die Hälfte der Teilnehmenden erwarten zudem keine Veränderung der Anzahl an Mitarbeitenden. „Mithilfe generativer KI werden in Zukunft neue Produkte, Services und Berufsbilder entstehen.

Von KI-Bots als persönlicher Bankberater bis zum verbesserten Einkaufserlebnis im Einzelhandel können sich Unternehmen unterschiedlichster Branchen Wachstumspotenziale erschließen“, sagt Gundula Pally, Managing Partner bei Roland Berger Österreich. Dafür braucht es in Zukunft aber eben Experten und Expertinnen wie Prompt-Engineers, die KI-Modelle für optimale Ergebnisse bedienen, sowie IT-Fachkräfte, die diese mit Daten trainieren – da wären wir wieder einmal beim Fachkräftemangel.

Die Wachstumschancen zeigen sich auch im Inves­torenverhalten. Laut einer Analyse des Wag­niskapitalgebers Atomico fließen heute in Europa 35 Prozent der KI-Finanzierungen in generative KI-Projekte – nach nur fünf Prozent im Vorjahr. In der Praxis nutzen laut der Befragung von Roland Berger bereits 47 Prozent der Unternehmen ChatGPT, Dall-2 und Co. Dabei gibt es große Unterschiede zwischen den einzelnen Branchen: Während der Handel (71 %), die Kommunikationsbranche (67 %), wissenschaftliche Einrichtungen (63 %) sowie der Service-Sektor (57 %) generative KI einsetzen, sind die Finanzbranche (29 %), Kultureinrichtungen (25 %) und vor allem die Produktion (14 %) zurückhaltend. 
 
Implementierung in drei Schritten
Die Integration von KI in bestehende Geschäftsprozesse ist laut den Beratern von Roland ­Berger in drei Schritten möglich. Mit einer KI-Impact-Analyse können Unternehmen die geeigneten Einsatzbereiche in der Wertschöpfungskette identifizieren und auf dieser Basis Prozessdaten aufarbeiten sowie eine KI-Strategie festlegen. Im dritten Schritt erfolgt die Implementierung eines Proof of Concept und erster Use-Cases.

„Wie die Erfahrung zeigt, können Unternehmen in etwa vier Monaten mit einer schrittweisen Implementierung von Anwendungsfällen für eine konkrete KI-Lösung beginnen – ein vergleichsweise kurzer Zeitraum angesichts der positiven Auswirkungen, die der Einsatz der Technologie auf die Produktivität haben kann“, berichtet Gundula Pally und bestätigt damit auch zum Teil die Ergebnisse von IDC hinsichtlich der Implementierungs­geschwindigkeit.

Führungskräfte unter Zugzwang
Der aktuelle Hype führt natürlich auch dazu, dass niemand den Zug verpassen will. Es entwickelt sich eine Art von FOMA – Fear of missing out. Trotzdem darf auch nicht überhastet gehandelt werden, was die Sache nicht gerade einfacher macht. Das hat auch das Beratungsunternehmen Deloitte im Rahmen einer Gen-AI-Studie festgestellt, die beim diesjährigen Weltwirtschafts­forum in Davos präsentiert wurde. Für die Studie „The State of Gen AI in the Enterprise: Now decides next“ wurden weltweit 2.800 Führungskräfte befragt. Dabei hat sich gezeigt, dass generative künstliche Intelligenz Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger massiv unter Druck setzt.

„Die Anwendungsmöglichkeiten von generativer KI sind sehr vielfältig, und es ist damit zu rechnen, dass die zunehmende Etablierung eine regelrechte Innovationswelle lostreten wird“, bestätigt Josef El-Rayes, Partner und KI-Experte bei Deloitte Österreich. „Für Unternehmen tun sich damit neue Herausforderungen auf. Einerseits gilt es, mit der hohen Geschwindigkeit Schritt zu halten, andererseits muss sichergestellt werden, dass angemessene Governance- und Risikominderungsmaßnahmen getroffen werden – der Handlungsdruck ist enorm.“ 

Acht von zehn Führungskräften (79 %) gehen demnach davon aus, dass Gen AI in weniger als drei Jahren zu einer erheblichen Umgestaltung ihres Unternehmens führen wird. Im Moment konzentriert sich die Mehrheit jedoch noch auf Aspekte wie Effizienzsteigerung und Kostensenkung. Strategische Faktoren wie die Förderung von Innovationen und wachstumsbezogene Zwecke sind derzeit noch zweitrangig. 
 
Personalstrategien als Schlüssel 
Auch Deloitte stell unmissverständlich fest: Um die Vorteile der disruptiven Technologie optimal nutzen zu können, braucht es entsprechendes Know-how. Der Mangel an technikaffinen Talenten und entsprechenden Fähigkeiten gilt demnach als größtes Hindernis für die Einführung von generativer KI: Nur 22 Prozent der Führungskräfte sehen ihr Unternehmen hier gut aufgestellt. Gleichzeitig sind nur 47 Prozent der Meinung, dass sie ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ausreichend über die notwendigen Fähigkeiten sowie die Möglichkeiten und Vorteile von generativer KI informieren. 

„Gen AI wird die Art und Weise, wie wir arbeiten und lernen, grundlegend verändern. Neben Aus- und Weiterbildungen braucht es daher auch in vielen Fällen ein Neudenken der vorhandenen Jobs – und die Zeit drängt. Je früher die Unternehmen beginnen, ihre Organisation und Belegschaft zukunftsfit zu machen, desto erfolgreicher werden sie den Wandel meistern“, weiß Anna Nowshad, Partnerin und Future-of-Work-Expertin bei Deloitte Österreich. 

Um vorhandene Hürden zu überwinden, sind jedoch vielfältige Maßnahmen gefragt: Vom Rekrutieren neuer Talente über das Befähigen der vorhandenen Belegschaft bis hin zum Aufbau eines gemeinsamen Verständnisses und Vertrauens in den Einsatz von generativer KI – die Unternehmen müssen die neue Technologie vollumfänglich in ihrer Personalstrategie mitdenken. Das erhöht nicht zuletzt auch ihre Arbeitgeber­attraktivität.

„Viele Menschen nutzen­ Tools wie etwa ChatGPT bereits privat und erwarten sich nun auch im beruflichen Kontext entsprechende Qualifizierungsangebote und klare Regeln, wie sie Gen-AI-Lösungen verwenden dürfen und sollen“, fügt Anna Nowshad hinzu. „Für die Arbeitgeberseite bedeutet das, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aktiv miteinzubeziehen und transparent über Strategien und Vorhaben zu informieren.“ 
 
Sorge hinsichtlich größerer wirtschaftlicher Ungleichheit 
Neben den Bedenken hinsichtlich des Personalmanagements sehen die Befragten laut Deloitte auch die Auswirkungen der Technologie auf die breite Gesellschaft kritisch. Mehr als die Hälfte befürchten, dass der weitverbreitete Einsatz von Gen AI die Machtverteilung innerhalb der Weltwirtschaft weiter zentralisieren (52 %) und die wirt­schaftliche Ungleichheit vergrößern wird (51 %). Und 49 Prozent der Befragten gehen davon aus, dass die zunehmende Nutzung von KI-Tools das allgemeine Vertrauen in nationale und globale Institutionen schwächen wird. 

„Die Unternehmensvertreterinnen und -vertreter sind sich einig: Zwar liegen die potenziellen geschäftlichen Vorteile generativer KI auf der Hand – was es aber braucht, sind eine stärkere globale Regulierung und Zusammenarbeit, um einen verantwortungsvollen Einsatz der Technologie zu gewährleisten. Wirtschaft und Politik müssen hier gemeinsam an nachhaltigen Lösungen arbeiten“, so Josef El-Rayes.

Österreichs Führungskräfte sind noch zurückhaltend
Werfen wir nach der globalen Perspektive einen Blick auf Österreich. Laut einer im November veröffentlichten Umfrage, die vom IT-Dienstleister Tietoevry Austria gemeinsam mit den Partnern Microsoft Österreich und SAP Österreich in Auftrag gegeben wurde, zeigen sich Österreichs Führungskräfte noch eher zurückhaltend:

15 Prozent der vom Marktforschungsunternehmen TQS Research & Consulting be­fragten 100 heimischen Entscheider:innen (in Unternehmen mit mehr als 250 bzw. mehr als 500 Mitarbeitenden) haben KI bereits als strategisches Managementthema etabliert, ein Fünftel hat schon KI-Anwendungen eingeführt. Etwa die Hälfte nannte rechtliche Bedenken, u. a. in Bezug auf den Schutz von Firmendaten, als größte Hürde. Überraschend: Rund zwei Drittel (64 %) sehen durch KI-Entwicklungen nur geringe oder gar keine Änderungen ihres Geschäftsmodells auf sich zukommen.

„Wirtschaft und Gesellschaft erleben gerade einen disruptiven Wandel durch generative künstliche Intelligenz, mit zahlreichen, noch kaum absehbaren künftigen Möglichkeiten. Die Umfrageergebnisse zeigen deutlich, dass der Großteil der österreichischen Unternehmen erst am Beginn der KI-Reise steht“, kommentiert Robert Kaup, Managing Director von Tietoevry Austria, und führt aus: „Die große Lücke in der strategischen Führung in Bezug auf KI spiegelt sich auch in einem geringen Implementierungsgrad von KI-Tools wider. Vielerorts herrscht noch Unklarheit über konkrete Mehrwerte von KI, und auch der Einfluss auf Geschäftsmodelle wird überwiegend nicht gesehen.“

Datenschutz und fehlendes ­Fach­wissen als größte Hürden
Bei der Einführung von KI-Anwendungen sehen Österreichs Entscheider:innen aktuell noch verschiedene Hemmnisse. Interessant ­daran: Die Mehrheit äußerte rechtliche Bedenken, etwa hinsichtlich des Datenschutzes (48 %) oder rund um Fragen der Datensicherheit (27 %). Aber auch hierzulande mangelt es für jeden fünften Befragten an technischem Fachwissen im Unternehmen (22 %) und an Datenverfügbarkeit und -qualität (19 %) für den Einsatz von KI-Lösungen.

Tatsächlich sind Datenschutzbedenken im Kontext der eingesetzten KI-Tools relevant, denn in den heimischen Unternehmen dominieren aktuell vor allem öffentlich zugängliche Anwendungen: Mehr als ein Viertel (28 %) nutzen im Berufsalltag regelmäßig den KI-Chatbot ChatGPT, gefolgt von der Übersetzungsanwendung DeepL Translate (16 %). Andere Lösungen spielen erst eine untergeordnete Rolle.

Eigene Business-KI-Lösungen schützen Firmendaten
Durch die weitverbreitete Nutzung von öffentlich zugänglichen KI-Tools wie ChatGPT steigt zwar das Verständnis für KI, allerdings ergeben sich auch Sicherheitsrisiken, wenn Unternehmensinformationen eingegeben werden. „Das führt zu einem hohen Bedarf an sicheren Business-KI-Lösungen zum Schutz sensibler Firmen- und Kun­dendaten. Nur wenn Daten im eigenen Auto­ritätsbereich des Unternehmens verbleiben, können die KI-Potenziale voll ausgeschöpft werden. Nutzer:innen in Unternehmen profitieren dabei von KI-Lösungen, ohne dass vertrauliche Firmendaten nach außen gelangen“, sagt Kaup.

Tietoevry Austria unterstützt daher Unternehmen unterschiedlicher Branchen zum einen durch Beratung beim Einsatz von Standard­lösungen wie Microsoft Copilot oder Bing Chat Enterprise, zum anderen durch die Entwicklung und Einführung maßgeschneiderter Copilot-Plug-ins oder KI-Chatbots, wie zum Beispiel beim Österreichischen Automobil-, Motorrad- und Touringclub (ÖAMTC). „Individuelle Lösungen können über eine KI-basierte Web-Chat-Lösung wie etwa ‚Tietoevry GPT for Busi­ness‘ bereitgestellt werden, die volle Kontrolle und den Schutz der Unternehmensdaten gewährleistet“, so Kaup.

Zudem erhalten Unternehmen durch die vermehrte Einbindung von KI-Funktionen in bestehende Geschäftsanwendungen schnelleren Zugang, wie SAP-Österreich-Geschäftsführerin Christina Wilfinger erklärt: „KI-Lösungen von SAP sind vom ersten Tag an verfügbar, denn sie sind bereits in mehr als 130 SAP-Anwendungen integriert, die die wichtigsten Geschäftsprozesse steuern. Mit neuen Anwendungen – wie etwa dem KI-Assistenten Joule – können Unternehmen ihre Prozesse verbessern und kritische Geschäftsherausforderungen schneller lösen.“

Rund ein Viertel plant zeitnahe ­Umsetzung von KI-Projekten
Die Umfrageergebnisse zeigen zudem, wohin der Trend in den nächsten Monaten und Jahren gehen wird. Rund ein Viertel der Unternehmen (24 %) plant, in den nächsten drei bis zwölf Monaten erste KI-Projekte umzusetzen. Mehr als die Hälfte der befragten Führungskräfte (57 %) haben jedoch noch keine Pläne, ein KI-Projekt zu initiieren. Sie drohen, große Potenziale – etwa in der Effizienzsteigerung, der Automatisierung von Prozessen oder der Verbesserung des Kundenservices – zu verpassen, welche die Befragten als größten Mehrwert der KI-Nutzung einschätzten.

Tietoevry, Microsoft und SAP sind sich einig: Langfristigen Erfolg werden jene Unternehmen erzielen, die das immense Potenzial von KI rasch zu nutzen verstehen. „Mit einem Fokus auf datengetriebene Innovationen und nachhaltiges Wachstum können Unternehmen in Österreich KI als Schlüssel für ihre Wettbewerbsfähigkeit und ihren Erfolg nutzen. Mutig voranschreiten, um die Vorteile dieser Innovationen zu nutzen und die Akzeptanz in der Gesellschaft zu fördern, ist dabei von zentraler Bedeutung“, betont Hermann Erlach, General Manager von Microsoft Österreich. (RNF)