Die Mieten sind im Jahresvergleich gestiegen © APA - Austria Presse Agentur

Die durchschnittlichen Wohnungsmieten inklusive Betriebskosten sind im vierten Quartal 2023 weiter gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum legten die Kosten um 6,7 Prozent auf 9,5 Euro pro Quadratmeter zu, teilte die Statistik Austria am Dienstag mit. Im Vergleich zum Vorquartal gab es dagegen keine Bewegung. Ohne Betriebskosten lag die Durchschnittsmiete bei 7,1 Euro pro Quadratmeter, das war ein Plus von 7,6 Prozent zum Vorjahresquartal.

Die Anstiege im Jahresabstand seien damit "deutlich weniger kräftig als in den Quartalen davor, aber immer noch ungefähr doppelt so hoch wie vor dem starken Inflationsschub" gewesen, sagte Statistik-Austria-Generaldirektor Tobias Thomas. Im vierten Quartal lag eine Durchschnittsmiete bei 634,2 Euro pro Wohnung, davon waren im Schnitt 159,9 Euro oder 2,4 Euro pro Quadratmeter Betriebskosten. Diese Mietkosten beziehen sich hochgerechnet auf 1,78 Millionen Hauptmietwohnungen in Österreich.

Zugenommen hat im Vorjahr auch die Häufigkeit der Befristungen bei Hauptmietwohnungen. Mittlerweile ist rund jede vierte Hauptmietwohnung befristet, vor zehn Jahren, also 2013, waren es 18,0 Prozent. Der Anstieg ist vor allem auf dem privaten Mietmarkt erfolgt. "Vor zehn Jahren waren 36,9 Prozent der privaten Hauptmietwohnungen befristet. 2023 ist mittlerweile jede zweite private Hauptmietwohnung befristet", schreibt die Statistik. Die durchschnittliche Mietvertragsdauer ging dagegen leicht zurück. Im Schnitt lag diese bei 11,1 Jahren, 2013 war sie noch bei 12,6 Jahren gelegen.

Im Bundesländervergleich waren 2023 Mietwohnungen im Westen Österreichs und in Wien am teuersten. In Salzburg kostete eine Mietwohnung inklusive Betriebskosten im Schnitt 11,3 Euro pro Quadratmeter, in Vorarlberg sind es 10,7 Euro und in Tirol 10,9 Euro. Wien lag mit 9,8 Euro pro Quadratmeter dahinter.

Etwas billiger fiel es in den übrigen Bundesländern aus: In Niederösterreich kostete eine durchschnittliche Mietwohnung 8,4 Euro pro Quadratmeter, in Oberösterreich 8,6 Euro, in der Steiermark 8,9 Euro, im Burgenland 7,2 Euro und in Kärnten 7,3 Euro. Der Österreich-Schnitt lag im Vorjahr bei 9,4 Euro pro Quadratmeter.

Der Österreichische Gewerkschaftsbund (ÖGB) und die SPÖ nahmen die Zahlen zum Anlass, um eine Reparatur des Ende 2023 beschlossenen Mietpreisdeckels zu fordern. "Der ÖGB fordert einen Mietenstopp, solange die Inflation hoch ist. Längerfristig soll eine inflationsbedingte Anpassung einen Wert von zwei Prozent nicht übersteigen dürfen und in Phasen hoher Inflation gänzlich ausgesetzt werden," sagte ÖGB-Ökonomin Angela Pfister. Auch SPÖ-Wohnbausprecherin Ruth Becher fordert einen Mietenstopp bis 2026 und eine anschließende Deckelung bei 2 Prozent.

Aktuell sieht das Mietrechtsgesetz vor, dass die geregelten Kategoriemieten im heurigen Jahr nicht erhöht werden. 2025 und 2026 wird die Erhöhung für Richtwert- und Kategoriemieten mit fünf Prozent gedeckelt.