Das für Italien bestimmte Gas wartet bereits auf den Weitertransport © APA - Austria Presse Agentur

Der italienische Öl- und Gaskonzern Eni hofft, spätestens bis Ende dieser Woche die Engpässe bei der Lieferung von russischem Gas über Österreich nach Italien zu lösen. Der italienische Konzern ist bereit, anstelle von Gazprom 20 Mio. Euro an Garantien an den österreichischen Transporteur zu zahlen, um das vor Tarvis gestoppte Gas nach Italien zu bringen, sagte der CEO von Eni, Claudio Descalzi laut Medienangaben vom Montag.

"Die Blockade ist darauf zurückzuführen, dass Gazprom dem Transporteur, der das Gas von Österreich nach Italien bringt, eine Garantie für die Durchleitung dieses Gases hätte geben müssen, was bisher nicht der Fall war", so Descalzi. Auslöser für den Transitstopp nach Italien seien neue Bestimmungen in Österreich, die von der russischen Gazprom nicht umgesetzt worden seien. Für Italien sind die Auswirkungen im Augenblick nicht gravierend, da jüngst schon mehr Gas von Italien nach Österreich geflossen ist als umgekehrt.

Eni, der größte Importeur von russischem Gas in Italien, wies bereits am Samstag darauf hin, dass die russischen Gaslieferungen über den Einspeisepunkt Tarvisio auf Null gesetzt würden. Gazprom führte die Störung auf mit Monatsanfang in Kraft getretene neue Regelungen im Transitland Österreich zurück. Allerdings war jüngst schon mehr Gas von Italien nach Österreich geflossen als umgekehrt. Das Mittelmeerland wird nämlich vom nordafrikanischen Algerien beliefert.

"Das Gas ist bereits in Österreich und Deutschland, es ist nicht in den Händen von Gazprom. Ich lasse diese Woche Analysen zur Einhaltung der Vorschriften durchführen und hoffe, dass dieses Problem gelöst werden kann", so Descalzi.