Chinesische E-Autohersteller haben einer Studie zufolge im internationalen Vergleich bei technischen Innovationen zuletzt deutlich aufgeholt. Wie aus dem Mittwoch veröffentlichten Innovationsranking des Center of Automotive Management (CAM) hervorgeht, erreichten chinesische Automobilhersteller 45 Prozent der globalen Innovationsstärke, deutsche Unternehmen kamen auf 20 Prozent. Führend bei Innovationen bleibt aber der US-Autobauer Tesla.

Für das Ranking analysierten die Autoexperten die technologischen Innovationen von über 30 globalen Autoherstellern mit insgesamt rund 100 Automarken. 512 technologische Serieninnovationen wurden einzeln erfasst und bewertet. Im Mittelpunkt der Analyse standen Neuerungen im Bereich Elektromobilität, etwa bei Reichweite, Verbrauch und Ladeleistung.

Besonders innovationsstark zeigte sich im vergangenen Jahr demnach der chinesische Konzern Geely, der als erstes Unternehmen weltweit seinen Van Zeekr 009 mit einer leistungsstarken Batterie ausstattete und ihm so eine Reichweite von bis zu 822 Kilometer verlieh. Auf dem Index des CAM verbesserte sich Geely um 51,8 Punkte und liegt nun mit 155,8 Punkten auf Platz drei des Rankings.

Angeführt wird die Liste weiterhin von Tesla mit 214 Punkten, gefolgt von Volkswagen mit 199 Punkten. Japanische Hersteller schnitten den Autoexperten zufolge nur "unterdurchschnittlich" ab.

Die innovationsstarken Automobilhersteller im Bereich batterieelektrischer Fahrzeuge gehören derzeit auch zu den Marktführern der E-Mobilität, wie Studienleiter Stefan Bratzel erklärte. Unter den Top-Sechs der innovationsstärksten Hersteller befanden sich demnach auch die fünf absatzstärksten.

Neben der Innovationskraft spielt aber auch der Preis für den künftigen Markterfolg eine zentrale Rolle. Chinesische Hersteller punkten derzeit bei beiden Erfolgsfaktoren. "Für die Wettbewerber ergibt sich daraus eine doppelte Herausforderung: Sie müssen mindestens so viel innovativer sein, wie sie teurer sind."

Auf der Überholspur ist auch der vietnamesische Elektroautohersteller Vinfast. Er hat seinen Umsatz im ersten Quartal des neuen Jahres erneut deutlich gesteigert. Der Gesamtumsatz in den drei Monaten betrug rund 303 Mio. Dollar (284 Mio. Euro), wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Das war ein Anstieg um 270 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal. Gleichzeitig machte Vinfast fast 620 Millionen Dollar Verlust.

Das Unternehmen will den internationalen Markt erobern und hat als Ziel ausgegeben, in diesem Jahr 100.000 Elektroautos herzustellen. Im ersten Quartal lieferte der Hersteller den Angaben zufolge 9.689 Elektroautos aus.

(APA)